Eltern sind sich uneinig in der Kindererziehung: Wie Sie Wege finden und davon profitieren können

Das Wichtigste in Kürze

Unterschiedliche Erziehungsstile führen hin und wieder zu Streit mit dem Partner. Dabei ist es normal, dass Eltern nicht immer einer Meinung sind. Doch wenn die Erziehungsstile völlig auseinandergehen und es häufig zu Streit zwischen den Eltern führt, kann dies für das Kind problematisch werden.
Deshalb ist es wichtig, sich trotz Unterschiede gegenseitig zu unterstützen, Kompromisse zu finden und dabei die Bedürfnisse des Kindes miteinzubeziehen.
Oft hilft es, einen gemeinsamen Mittelweg zu finden und sich gemeinsam für verschiedene Situationen klare Konsequenzen und Regeln zu überlegen, die Sie auch einhalten. Denn Konsequenz ist bei der Kindererziehung maßgeblich, damit sich ein Kind sicher fühlt und sich in der Welt verorten kann.

Es ist nicht immer leicht, als Eltern einer Meinung zu sein. Wenn es um die Kindererziehung geht, können besonders starke Meinungsverschiedenheiten entstehen und zu Konflikten führen. Doch trotz der Unterschiede, die Eltern möglicherweise haben, gibt es einige Möglichkeiten und Wege in Bezug auf die Kindererziehung.

Die Verschiebung der Geschlechterverhältnisse im 21. Jahrhundert hin zu mehr Egalität und weniger strikten Rollenmodellen führt dazu, dass sich zunehmend auch Väter in der Kindererziehung beteiligen und es durch verschiedene Meinungen schnell zu Uneinigkeit in der Erziehung führen kann. Darüber hinaus gibt es nicht mehr einen gängigen Erziehungsstil, der früher eher Autorität war und zum Teil noch von den Lehrern in der Schule geprägt wurde, sondern verschiedene Ansätze, wie Kinder erzogen werden können. Auch hier gehen die Meinungen auseinander, welcher Erziehungsstil der richtige ist.

Unterschiedliche Erziehungsstile als Chance betrachten

Doch was tun, wenn sich Eltern uneinig in der Kindererziehung sind?

  1. Unterschiede akzeptieren

    Zunächst sollten Sie versuchen, ihre Unterschiede anzuerkennen und zu akzeptieren. Jeder hat seine eigene Sichtweise auf das Leben, geprägt durch die Erfahrungen, die er im Laufe seines Lebens gemacht hat. Diese Erfahrungen beeinflussen unsere Einstellung gegenüber dem Elternsein und sorgen dafür, dass jeder von uns andere Ansichten hat. Indem Sie als Eltern Unterschiede anerkennen und verstehen, können sie besser miteinander kommunizieren.

  2. Kompromisse finden

    Kind sucht Aufmerksamkeit durch negatives Verhalten

    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Kompromisse zu schließen. Während Eltern nicht immer übereinstimmen oder ihre Ansichten vollständig aufgeben wollen, sollten sie versuchen, sich auf gemeinsame Ziele für die Erziehung ihrer Kinder zu einigen. Dadurch schaffen sie einen sicheren Rahmen für den Umgang mit den Kindern, indem sie ein Team bilden und gemeinsam an der Erziehung ihrer Kinder arbeiten.
    Kommunikation ist hierbei sehr wichtig. Denn Kinder leiden am meisten darunter, wenn es zwischen den Eltern häufig Streit gibt. Sie können Kompromisse schließen, indem Sie gemeinsam aus unterschiedlichen Ansichten und Erziehungsstilen einen Mittelweg finden. Dazu können Sie sich als Eltern an einen Tisch setzen und für verschiedene Situationen Regeln und Konsequenzen aufstellen, an die Sie sich gemeinsam halten wollen und versuchen, einen Konsens zu finden.
    Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind nicht übergehen, sondern auf die Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen und versuchen, das Beste für ihn oder sie zu tun.

  3. Elternberatung

    Sind die Erziehungsstile zu unterschiedlich und Sie als Eltern nicht in der Lage, alleine eine Lösung zu finden, kann eine professionelle Elternberatung hilfreich sein. Elternberatung hilft unter anderem bei der Bewältigung von Konflikten und bei der Suche nach Kompromissen.
    Egal wie unterschiedlich Ihr Standpunkt sein mag: Wenn Sie Wege finden, um damit umzugehen, kann jeder davon profitieren!

  4. Blickwinkel ändern

    Zudem sollten Sie versuchen, Ihren Blickwinkel zu ändern. Betrachten Sie die unterschiedlichen Ansichten als Chance, statt als Problem. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen davon, wie Kinder erzogen werden sollten. Diese hängen oft von der eigenen Herkunftsfamilie ab, die den eigenen Erziehungsstil mitgeprägt hat - zeigen Sie daher Verständnis füreinander. Die Idee, dass es "die richtige" oder "die falsche" Methode gibt, ist eine Illusion. Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Kinder zu erziehen - und alle haben ihre Vor- und Nachteile.

  5. Unterstützung - trotz Meinungsverschiedenheit

    Kind sucht Aufmerksamkeit durch negatives Verhalten

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung des Partners. Wenn Sie sich uneinig sind, ist es wichtig, dass Sie den anderen unterstützen und hinter ihm oder ihr stehen. Auch wenn Sie nicht vollständig mit der Entscheidung des Partners einverstanden sind, ist es ratsam, dass Sie ihn oder sie nicht sabotieren.

  6. Konsequent sein bei Kindern

    Egal ob es um Themen wie Schule oder Fernsehen geht: Es ist gut, wenn Sie Ihren eigenen Standpunkt dazu kennen, nur dann können Sie konsequent bleiben. Eltern sollten ihren Kindern klare Grenzen setzen und sie dazu ermutigen, diese Grenzen einzuhalten. Wenn Eltern jedoch nicht konsequent sind, wird es schwierig, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Freiheit und Verantwortung für Kinder herzustellen. Konsequenz wiederum spendet den Kindern ein Gefühl von Sicherheit, da es dann ganz genau weiß, in welchen Grenzbereichen es sich bewegen darf.
    Wenn Eltern zu streng und unnachgiebig sind, kann es auch dazu führen, dass die Kinder Angst haben, Fehler zu machen oder neue Dinge auszuprobieren. Eltern sollten daher versuchen, eine gute Balance zwischen Autorität und Flexibilität beizubehalten. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder unterstützen und ermutigen, aber gleichzeitig auch klar machen, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht akzeptabel sind.
    Auf diese Weise lernen die Kinder in Zukunft mehr über die Konsequenzen des eigenen Handelns auf andere Personen. Dies wiederum unterstützt sie im Laufe der Entwicklung dabei, eigene Entscheidungen zu treffen und sich in der Welt zu verorten.
    Bei jeder dieser Herangehensweisen ist es wichtig zu bedenken, dass jedes Kind anders ist und daher auch eine individuelle Erziehung benötigt.

 

Gern berate ich Sie in meiner Praxis oder online zu weiteren Möglichkeiten, mit Uneinigkeit in der Kindererziehung umzugehen.

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